Tag 3: Sa. 5.3.
Guayaquil - Cuenca

4 Uhr war ich eigentlich schon wach, die Zeitumstellung halt. Kurz nach 6 war die Nacht dann endgültig vorbei. Auf dem Hotelhof krächzten Sittiche trommelfellzerreißend. Die Hotelbesitzer hatten mehrere davon und zusätzlich noch einen großen Papageien und überall herumtobende Zwergseidenäffchen, eine der kleinsten Affenarten der Welt. Die kamen sogar auf den Frühstückstisch und spielten mit der Zeitung. Zum Frühstück gab es Obstsalat aus Melonen, Ananas und Papaya, dann Toast mit Rühr- oder Spiegelei und Marmelade.

Dabei unterhielten wir uns mit Viktoria, einer Schweizerin, die gerade in diesem Hostel ein Praktikum macht. Sie konnte uns noch  ein paar gute Tipps zum Thema Taxipreise und Übernachtungen in Cuenca geben. Es war schon wieder ziemlich heiß und schwül. Wir packten den Rucksack und fuhren zum Busbahnhof. Taxipreis diesmal 2,50 $. Man muss es nur wissen, von wegen 5 $! Wir wollten nach Cuenca. Von den vielleicht 30 Busgesellschaften wählten wir die vertrauenerweckendste aus und trafen Lydia, eine Wahlberlinerin (Studium), die auch mit unserem Flugzeug gekommen war. Sie wollte eigentlich auch mit KLM über Amsterdam fliegen und musste die Nacht auf dem Flughafen Madrid verbringen, da die KLM ihr kein Hotel spendierte. Lydia wollte ihren ecuadorianischen Freund in Cuenca besuchen und konnte uns den Ablauf auf dem Busbahnhof erklären. Die 4-stündige Fahrt kostete 8 $ pro Person. Um zu den Bussteigen zu gelangen, musste man noch 10 ct für ein Drehkreuz spendieren. Und überpünktlich sollte man sein. 15 min vor Plan fuhr der Bus los.

Es war eine interessante Fahrt. Kilometerlange Bananenplantagen im Tiefland und wolkenverhangene Berge in den Anden. Innerhalb kurzer Zeit waren wir von 0 auf 4000m geklettert und dann wieder nach Cuenca auf 2500m hinab gefahren. Großer Hitze folgte Kälte und später in Cuenca dann wieder angenehme knappe 20°C.

Cuenca ist die drittgrößte Stadt Ecuadors mit ca. 350.000 Einwohnern. Eine typische Kolonialstadt mit schönen alten Häusern und Kirchen. Wie die meisten Städte im Land schachbrettartig aufgebaut. Wir suchten uns ein billiges, sauberes Hotel in der Innenstadt (DZ 9 $, mit leider unglaublich harten Betten). Nun wurde das Wetter schlechter. Es nieselte ab und zu. Das hielt uns natürlich nicht von einem ersten Stadtrundgang ab. Die Stadt ist sehr sauber. Das ganze Ambiente ist sehr ruhig.

Zum Abendessen gab es für mich ein Churrasco (Reis, Pommes Frites, Rindfleischstücken, Spiegelei und Salat). Inga aß Menestra (Reis und Meeresfrüchte). Recht schmackhaft war das. Lautstark lief der Fernseher mit der ecuadorianischen Fußballliga nebenbei. Cuenca verlor gegen Loja 0:4, die Bedienung ließ sich den Frust nicht anmerken...

Wir gingen wieder recht zeitig ins Bett. Die Zeitumstellung spürte man noch.

 

   

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