Tag 27: Mi. 11.9.
Madidi - Nationalpark

Es goss fast die ganze Nacht durch. Ungewöhnlich für diese Zeit. Früh tropfte der Wald. Die Luftfeuchtigkeit war eh nicht mehr zu überbieten. Die Pflanzen sahen sattgrün aus. 

Regenwald wie aus dem Bilderbuch. Warm war es auch schon wieder. Eine weitere Wanderung stand auf dem Plan. Sie sollte 4 - 5 Stunden dauern und auf einen Berg führen. Diesmal entschied ich mir nur für ein T - Shirt, es war einfach zu warm; und dann auch noch bergauf.

Nach einer Flussüberquerung ging es ins Gebirge. Unser Führer erklärte uns wieder einige Pflanzen. Die bekanntesten waren der Zimtbaum und der Chininbaum. Bei beiden kosteten wir die Rinde, wobei Chinin deutlich unangenehmer schmeckte. Es war natürlich bitter. Gallebitter. Die Rinde wurde früher zur Behandlung von Malaria benutzt.
Wir kamen auch an einem Liegeplatz des Königs des Waldes vorbei. Es ist zwar manchmal möglich, einen Jaguar zu sehen, aber nicht, wenn man 2 kichernde und quatschende Girlies dabei hat. Jeder bolivianische Jaguar flüchtete außer Landes. Ein Ozelot war es, der 2 m neben uns ins Unterholz sprang. Auch eine sehr gefährdete Tierart, des Felles wegen. Jaguare, Ozelots und Bären im Gebirge haben keine natürlichen Feinde hier.


Weiter oben änderte sich die Flora. Dicht war sie trotzdem. Dann kamen wir an einem Termitenbau vorbei. Der Führer erzählte von Jemandem, der einen Monat im Regenwald Überlebenstraining gemacht hatte und sich nur von diesen kleinen Tierchen ernährt hatte. Also Finger in den Haufen und kosten. Angeblich sollen Termiten zitronig schmecken, aber ich fand, sie schmeckten so, wie wenn man aus Versehen eine Mücke verschluckt.
Dann waren wir auch schon oben. Man konnte schön auf den Rio Beni und den Regenwald blicken.

Auf dem Rückweg hätten wir noch ein paar Affen sehen können, aber nur wenn man leiser gewesen wäre. Nach der schweißtreibenden Angelegenheit gönnten sich alle, bis auf mich, noch ein Bad. Ich war tapfer und hielt bis zum Abend durch. Nach dem Mittag packten wir unsere Sachen zusammen. Unter meiner Jacke hatte es sich ein Frosch bequem gemacht. Er wollte aber nicht mit. Am Himmel tauchten schon wieder Wolken auf und es begann zu grummeln. Auf der Bootsfahrt zurück kam aber wieder die Sonne raus. Wir nahmen wieder ein paar Touristen mit, die wir in der Pampa schon trafen. Sie konnten nur eine Eintagestour gemacht haben. Flussabwärts brauchten wir nicht einmal 2½ Stunden.

Im Hotel in Rurrenabaque gab es diesmal wieder warmes Wasser. Es war so heiß, dass es fast nicht benutzbar war. Hier gibt es meist Duschen, in denen der Duschkopf als Durchlauferhitzer fungiert. Kaltes Wasser gibt es durch mehr Wasser aufdrehen. Dann schafft der Erhitzer nicht mehr, das ganze Wasser zu erwärmen.
Am Abend waren wir wieder im Restaurant vom ersten Rurre - Tag. Inga aß wieder Fisch und ich ein Rindersteak mit Schimmelkäsesauce. Wieder wunderbar.

Damit war der Urlaub auch fast gelaufen. Ab jetzt ist Organisation und Rückfahrt angesagt.

 

  

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